Kreditkarten-Infos

Kreditkartenvergleich: Wichtig zu wissen
  • Eine Kreditkarte ist ein unbares Zahlungsinstrument, mit dem Sie – je nach Kartengesellschaft – weltweit bargeldlos bezahlen und Geld am Automaten abheben können.
  • Die wichtigsten Kreditkartengesellschaften für Deutschland sind Visa, Mastercard und American Express. Visa und Mastercard geben ihre Kreditkarten über lizensierte Banken und Sparkassen aus, American Express stellt die Karten selbst aus.
  • Die mit der Kreditkarte gezahlten Beträge werden je nach Kartentyp nur einmal im Monat vom angegebenen Girokonto abgebucht – in einer Summe oder Teilbeträgen. Es gibt zudem Debit- und Prepaid-Kreditkarten.
  • Sie können zwischen Kreditkarten mit oder ohne Jahresgebühr wählen. Sogenannte Premium-Kreditkarten sind teurer, bieten aber zusätzliche Leistungen wie Reise-, Mietwagen- oder Auslandskranken­versicherungen sowie Rabatte und Bonusprogramme.
  • Beim Einsatz der Kreditkarte können verschiedene Kosten anfallen, zum Beispiel beim Bargeld abheben oder für die Nutzung im Ausland. Die Rahmenbedingungen variieren je nach Karte.

Kreditkarte versus Girocard – was sind die Unterschiede?

Während die Kreditkarte in vielen Ländern bereits als alltägliches Zahlungsmittel etabliert ist, greifen Bundesbürgerinnen und Bundesbürger im Inland weitaus häufiger zur Girocard: Laut Informationen der deutschen Bundesbank entfielen 2018 rund 30 Prozent aller hiesigen Kartenzahlungen auf die Girocard. Einkäufe per Kreditkarte nahmen jedoch in den letzten Jahren weiter zu: Ihr Anteil am deutschlandweiten Umsatz stieg von 2008 bis 2018 von 3,6 auf 6,9 Prozent.

Sowohl Girocard als auch Kreditkarte gehören zu den unbaren Zahlungsinstrumenten. Das heißt, Sie können mit beiden Karten bargeldlos bezahlen. Auch ist es in der Regel mit beiden Plastikkarten möglich, Bargeld vom Automaten abzuheben. Neben diesen Gemeinsamkeiten gibt es jedoch auch eine Reihe von Unterschieden zwischen Girocard und Kreditkarte.

Eigenschaft Girocard Kreditkarte
Abrechnung Beim Bezahlen mit der Girocard wird das Konto unmittelbar belastet. Der Betrag wird innerhalb von ein bis zwei Werktagen vom Girokonto abgebucht. Die Abbuchung erfolgt in der Regel nur einmal im Monat, meist zum Monatsende.
Zinsen Bei einer Kontoüberziehung werden generell hohe Zinsen fällig. Die Bank erhebt keine Zinsen, wenn Sie das Kreditkartenkonto zum vereinbarten Zahlungsziel wieder ausgleichen.
Girokonto-Bindung Die EC-Karte ist immer an ein Girokonto gebunden. Beim Abschluss eines Girokontos bekommen Sie die Debitkarte meist kostenlos dazu. Die Kreditkarte ist nicht zwangsläufig an ein Girokonto gebunden. Banken bieten Kreditkarten mit oder ohne Girokonto an.
Gebühren Der Besitz einer Girocard ist in der Regel kostenlos. Für das Girokonto, an welches die Karte gebunden ist, verlangen jedoch viele Banken Gebühren – meist monatlich oder quartalsweise. Je nach Anbieter und Karte fällt für die Kreditkarte eine Jahresgebühr an. Es gibt aber auch zahlreiche kostenlose Kreditkarten.
Akzeptanz im Inland Girokarten sind deutschlandweit fast überall einsetzbar. Im bundesweiten Großhandel sind Zahlungen mit Kreditkarte generell möglich. Kleine Händlerinnen und Händler akzeptieren Kreditkarten jedoch möglicherweise nicht.
Akzeptanz im Ausland Für Zahlungen im Ausland verfügt fast jede Girocard über ein internationales Co-Branding. EC-Karten mit dem Maestro-Logo können Sie für gewöhnlich weltweit einsetzen, Girokarten mit V-Pay Standard beschränken sich größtenteils auf die EU. Hotels, Fluggesellschaften und Mietwagenvermittlungen im Ausland akzeptieren eine Girocard jedoch häufig nicht. Kreditkarten haben in der Regel eine weltweite Akzeptanz. Das gilt insbesondere für Mastercard und Visa. In vielen Ländern außerhalb der EU ist die Kreditkarte nahezu unabdingbar.
Zahlung im Internet Die Girokarte selbst hat keine Funktion zur Zahlung im Internet. Im deutschen Online-Handel können Sie jedoch häufig per Lastschriftverfahren oder Überweisung einkaufen, wobei der Betrag vom Girokonto abgeht. Das Bezahlen mit der Kreditkarte ist in den meisten Online-Shops möglich.
Haftung Für den Missbrauch der Girocard gibt es keine einheitlichen Haftungsgrenzen. Jede Bank legt eigene Grenzen fest. Bei unerlaubter Verwendung der Kreditkarte haftet die Inhaberin oder der Inhaber mit maximal 50 Euro. Visa und Mastercard verzichten sogar ganz darauf.

Welche Vorteile bietet eine Kreditkarte?

Zinsloser, flexibler Kleinkredit

Zahlungen mit der Kreditkarte sind nicht unmittelbar fällig, sondern werden gesammelt und üblicherweise nur einmal im Monat vom Girokonto abgebucht. Die Bank gewährt damit einen kurzfristigen Kredit und verlangt dafür keinerlei Zinsen. Inhaberinnen und Inhaber einer Kreditkarte können so notwendige Anschaffungen oder kleine Wünsche des Alltags auch bei finanziellen Engpässen bezahlen, ohne dass der Dispo des Girokontos beansprucht wird und vergleichsweise hohe Zinsen anfallen.

Weltweit bargeldlos bezahlen und Bargeld abheben

Ein großer Vorteil der Kreditkarte ist ihre weltweite Akzeptanz. Zwar gibt es hier teilweise große Unterschiede zwischen den einzelnen Nationen, in den meisten Ländern sind Zahlungen und Bargeldbezüge mit Kreditkarte aber möglich. In vielen Ländern ist die Kreditkarte als Zahlungsmittel bereits weiter verbreitet als in Deutschland, beispielsweise in Schweden oder in den USA. Die Akzeptanzstellen für Kreditkarten steigen aber auch hierzulande jährlich. Je nach Anbieter und Karte ist das Bezahlen und Abheben von Bargeld am Automaten sogar kostenlos möglich – entweder deutschland- oder gar weltweit.

Online einkaufen und Reisen buchen

Einkäufe und Buchungen über das Internet sind besonders bequem und mit einer Kreditkarte problemlos realisierbar. Für Online-Einkäufe reicht es für gewöhnlich, die Kartennummer und die letzten drei Ziffern des Sicherheitscodes anzugeben. Für die Buchung von Flügen, Reisen, Hotels und Mietwagen übers Internet ist oftmals ebenfalls eine Kreditkarte notwendig. Auch in diesem Fall werden in der Regel die Vorlage von Kreditkartennummer sowie die letzten drei Ziffern des Sicherheitscodes verlangt.

Kontaktlos zahlen

Kontaktlos zu bezahlen, heißt, ohne Bargeld und ohne PIN-Eingabe oder Unterschrift bequem, schnell und hygienisch einzukaufen. Sie halten Ihre Karte nur für einen kurzen Moment in geringem Abstand an das Zahlterminal. Dank des Übertagungsstandards Near-Field-Communication (NFC) ist dies heutzutage an vielen Kassenterminals möglich.

Die meisten Kreditkarten sind heutzutage mit der Kontaktlos-Funktion ausgestattet. Ob Ihre Kreditkarte NFC-fähig ist, erkennen Sie an einem kleinen Funksymbol auf der Vorderseite Ihrer Karte. Zugunsten der Sicherheit ist kontaktloses Bezahlen je nach Bank und Kreditkarte nur bei Kleinbeträgen von bis zu 25 oder 50 Euro möglich. Für Beträge, die darüber liegen, benötigen Sie Ihre PIN.

Mobil bezahlen via Smartphone

Noch schnell eine Kleinigkeit besorgen, aber kein Portemonnaie dabei? Kein Problem: Sofern Sie Ihre Kreditkarte auf einem NFC-fähigen Smartphone hinterlegt haben, können Sie weltweit kontaktlos mit dem Handy bezahlen. Die mobile Bezahlung wird über spezielle Apps von Kreditinstituten oder bankenübergreifenden Anbietern wie Google Pay oder Apple Pay abgewickelt. Für den Bezahlvorgang öffnen Sie einfach die entsprechende App und halten Ihr Smartphone in kurzer Distanz an das Kassenterminal.

Zusatzleistungen durch Versicherungen und Rabattprogramme

Über die grundlegenden Funktionen einer Kreditkarte hinaus umfassen viele Kreditkarten zusätzliche Leistungen wie etwa eine Reiserücktritts-, Mietwagen- oder Auslandskrankenversicherung. Aber auch Bonusprogramme wie das Sammeln von PAYBACK-Punkten, Flugmeilen oder Rabatte an Tankstellen gehören zu den Extraleistungen vieler Karten. Diese sogenannten Premium-Kreditkarten in Gold, Platin oder Schwarz sind in der Regel mit deutlich höheren Jahresgebühren verbunden.

Niedrige Haftungsgrenzen bei Missbrauch der Karte

Bei Missbrauch der Kreditkarte durch Dritte haften Karteninhaberinnen und Karteninhaber im Regelfall mit maximal 50 Euro, so die gesetzliche Regelung. Bei Visa und Mastercard gilt sogar die Nullhaftung im Schadensfall: Das bedeutet, die Kreditkartengesellschaften erstatten alle unberechtigten Abbuchungen und Transaktionen vollständig zurück. Ausgenommen sind Schäden, die auf grobe Fahrlässigkeit oder betrügerische Absicht zurückgehen. In dem Fall haften Kundinnen und Kunden in vollem Umfang für den entstandenen Schaden.


Wie funktionieren die unterschiedlichen Kreditkartentypen?

Die Kreditkarten von Visa und Mastercard gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Die verschiedenen Varianten unterscheiden sich vor allem in der Abrechnung.

Charge Card

Wer über ausreichende Bonität verfügt, kann eine Charge Card beantragen. Bei diesem weit verbreiteten Kreditkartentyp werden die Umsätze mit der Karte über einen bestimmten Zeitraum, meist einen Monat, gesammelt. Mit der monatlichen Abrechnung zieht die Bank alle Beträge in einer Gesamtsumme vom gekoppelten Girokonto ein oder die Karteninhaberin beziehungsweise der Karteninhaber überweist die Summe. Für den Zahlungsaufschub fallen keine Zinsen an.

Merkmale einer Charge Card

  • Kein ‘echter’ Kreditrahmen,
  • monatlicher Ausgleich des Kontos,
  • zinsfreier Zahlungsaufschub.

Credit Card / Revolving Card

Anders als die Charge Card verfügt die Credit Card, auch bekannt als Revolving Card, über einen echten Kreditrahmen. Das heißt, Inhaberinnen und Inhaber einer Credit Card haben die Möglichkeit, ihre Umsätze in Raten zurückzuzahlen. Hierbei fallen Sollzinsen in Höhe von bis zu 20 Prozent an.

Besitzerinnen und Besitzer einer Credit Card müssen die Abzahlung jedoch nicht zwangsläufig in Teilbeträgen vornehmen: Verzichten Sie auf die Teilzahlung und begleichen die Abrechnung am Ende eines Zahlungszeitraumes in einer Gesamtsumme, können Sie diesen Kartentyp auch zinsfrei als Charge Card einsetzen.

Merkmale einer Credit Card / Revolving Card

  • Kreditrahmen,
  • monatliche Abrechnung,
  • optionale Rückzahlung in Raten,
  • hohe Zinsen bei Teilzahlung.

Debit Card

Die Debit Card beziehungsweise die Debitkarte verhält sich prinzipiell wie eine klassische Girocard: Es gibt keinen Kreditrahmen; alle Beträge werden direkt vom Girokonto abgebucht. Obwohl bei der Debit Card kein tatsächlicher Kredit gewährt wird, erfüllt sie beinahe alle Funktionen einer klassischen Kreditkarte: Verbraucherinnen und Verbraucher können mit der Kreditkarte national und international bargeldlos bezahlen, online einkaufen und Bargeld am Automaten abheben.

Vorteil dieser Variante ist, dass keinerlei Verschuldungsgefahr besteht. Die Karte kann nur solange zur Zahlung genutzt werden, bis das Guthaben auf dem Referenzkonto aufgebraucht ist. Die Debit-Kreditkarte wird deshalb insbesondere an Studierende sowie Personen mit geringer Bonität vergeben.

Beim Anmieten eines Mietwagens zum Beispiel können mit Debit-Kreditkarten vereinzelt Probleme auftreten. Manche Autovermietungen akzeptieren die Debit Card zur Hinterlegung der Kaution nicht, da keine Deckungsgarantie besteht, wie es bei Credit- und Charge-Kreditkarten der Fall ist.

Merkmale einer Debit Card

  • Ohne Kreditfunktion,
  • sofortiger Einzug vom Girokonto,
  • keine Überziehung möglich.

Prepaid Card

Die Prepaid Card ist eine Kreditkarte auf Guthabenbasis und im Prinzip eine Form der Debit Card. Wie auch bei den gleichnamigen Handykarten ist die Prepaid-Karte erst dann einsetzbar, wenn Inhaberinnen und Inhaber einen frei gewählten Betrag auf die Karte geladen haben und das Kartenkonto im Plus ist. Je nach Anbieter und Kreditkarte erfolgt die Aufladung über Online-Banking, Sofortüberweisung, Giropay oder Bargeldeinzahlung. Zahlungen sind nur in der Höhe des aufgeladenen Guthabens realisierbar, eine Überziehung ist nicht möglich. Aufgrund des fehlenden Kreditrahmens geben Banken die Prepaid-Karten in der Regel ohne vorherige SCHUFA-Abfrage aus.

Merkmale einer Prepaid Card

  • Ohne Kreditfunktion,
  • aufladbare Guthabenkarte,
  • keine Überziehung möglich,
  • ohne Bonitätsprüfung bzw. SCHUFA-Auskunft erhältlich.

Quelle: tarifcheck.de

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